4 | Einführung in die Thematik: Seele

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Mit dem, was Seele ist, haben sich Generationen von Schamanen, Theologen, Philosophen, Psychologen und andere Menschen beschäftigt. Heute fragen auch Naturwissenschaftler nach der Seele und probieren sich an der Synthese zwischen Wissenschaft und Religion.

Die Seele ist das, was uns belebt. Sie ist jenseits des (Fein-)Stofflichen und nicht den Gesetzen von Raum und Zeit oder der Vergänglichkeit unterworfen.

Die Seele folgt freiwillig der Entwicklung und erfährt sich in wechselnden Formen/Körpern selbst.

Sicher ist, dass Seele der Definition nach bereits individualisierte Form hat und nicht gleichzusetzen ist mit dem "Ozean des Bewusstseins". So wie eine einzelne Welle ist sie Teil dieses Ozeans von Bewusstsein, nur mit unterschiedlichen Inhalten, Bestandteilen und Wesens-Qualitäten.

Folgende Begriffe stehen mit dem Wort "Seele" in (enger) Beziehung:
  • individuelles Bewusstsein
  • Wesen
  • Wahres/Höheres Selbst
  • Matrix
  • (Lebens)Energie
  • Belebtheit
  • Psyche
  • Geist
Physiologisch wird Seele mit Odem, Hauchen in Verbindung gebracht.

Im Psychologischen, im Archetypischen und in alten Zeichnungen wird die Seele oft als Vogel dargestellt. Der "Seelenvogel" repräsentiert die Elemente der Freiheit und Ungebundenheit. Im Religiösen symbolisiert der Vogel bzw. die weiße Taube auch die Nähe zu Gott. Im christlichen wird der Heilige Geist als herab-fliegende Taube dargestellt.

Die Seele ist androgyn, das heißt männlich und weiblich zugleich.

Tiere haben auch eine Seele, weil sie wie Menschen lebendig sind. Nach dem Tod gehen sie in eine ihnen entsprechende Bewusstseinsebene ein. In einigen Kulturen heißt es, dass ihre Seele bzw. ihr Bewusstsein in eine Gruppenseele der jeweiligen Tierart eingeht.

Bei Pflanzen ist die Existenz einer Seele umstritten. Zumindest haben sie im Gegensatz zur vermeintlich leblosen Materie ein höheres Bewusstsein, das dem Leben natürlicherweise folgt. Sie haben jedoch keine Reflektions- oder Lern-Fähigkeit oder etwas wie ein Seelenwachstum.

In Religionen gilt die Seele als unsterblich, als ganz (heil), Zweiheit (individuell und kosmisch), durch Krankheiten auch gespalten, durch Fehlhaltung, Fehlleitung und Verführung als befleckt oder "schwarz" (böse). Sie ist beim Totenkult wichtig. Es existieren Totenbücher, Begräbnis-Liturgien, Riten, Bräuche).

In unserer Zeit gibt es neue Betrachtungen des Begriffs Seele:
  • Weltgedächtnis oder Akasha-Chronik
  • Palmblattbibliothek (Indien)
  • Morphogenetische Felder nach Sheldrake
  • Ur-Matrix
Im Sprachgebrauch ist der Unterschied zum "Wahren (höheren) Selbst" schwer zu erfassen.

Bei den Germanen (deren Religion 8000 Jahre alt ist) schuf der Hauptgott Odin aus Esche und Ulme Seele, Verstand und die Sinne der Menschen.

Im slawischen Raum der Vorzeit lebte die Seele außerhalb des Körpers. Wenn die Menschen schlecht geträumt hatten, erklärten sie es sich damit, dass die Seele nachts auf Berge wanderte und mit anderen Seelen kämpfte.

Im alten Ägypten wird die Seele mit "ba" bezeichnet, wobei Deutungen schwierig sind.
Im alten China unterschied man 2 Seelen: materiell und universell.

Von Atheisten wurde der Begriff Seele abgelehnt. Das war zum Teil eine Reaktion auf den Ablasshandel der katholischen Kirche, wo unwissenden Menschen eingeredet wurde, sie könnten ihre Seele gegen Bezahlung vor dem Fegefeuer retten.

In der Philosophie wurde viel über die Seele nachgedacht. Aristoteles lokalisiert sie in Pflanzen, Tieren und Menschen.

In Totenbüchern des alten Ägyptens und Tibets wird die Seele beschrieben, wie sie wandert und versorgt werden soll. Das kann man als Seelsorge vor und nach dem Tod deuten.

Nach hinduistischen Vorstellungen wird unterschieden zwischen der Seele eines Menschen und der kosmischen Weltseele. Erstere heißt "atman", die andere "brahman". Eine Sprechweise für atman ist "hatma" (wie in "Mahatma Gandhi": die große Seele Gandhi). Da die vorgeschichtlichen Arier, im indogermanischen Sprachraum) sehr die indische Mythologie beeinflusst haben, könnte sprachwissenschaftlich gesehen "atman" mit "atmen" gedeutet werden.
Die Lehre vom Karma kann als Lehre der Seelenwanderung aufgefasst werden.

Buddhisten lehnen die Existenz einer Seele, zumindest eine ewige, eher ab. Für sie ist alles im Wandel, außer das ewige Weltgesetz. Die Seele wäre eine individualisierte Form, was der Wahrheit des grenzenlosen Ozeans von Bewusstsein widersprechen würde.

Im Europäischen Raum wird Seele mit Leben, also auch mit Atmen verbunden. "Er oder Sie haben ihre Seele ausgehaucht" sagen manche, wenn jemand gestorben ist.

Christen glauben an die Auferstehung nach dem Tode, wo die Seele frei wird vom Körper. Es gibt die Beichte, wo die Seele entlastet wird. Es gibt auch die Seelsorge, die in der Moderne auch psychotherapeutische Anteile enthält. "Sorge" ist hier im Sinne von Fürsorge gemeint.

In den Seligpreisungen zu Beginn der Bergpredigt beschreibt Jesus, wann man "selig" ist. Und zwar bei Gewaltlosigkeit, Friedfertigkeit und Gerechtigkeit, bei Barmherzigkeit und mit reinem Herzen. Ebenso beschreibt er die Gegenkräfte, die bei dieser Seinsweise in der Welt auftreten: Verärgerung, Verleumdung und Verfolgung durch andere, die der Seele "im Himmel" jedoch nichts anhaben können, denn die Seele ist unantastbar.

Nach dem Koran hat der Eine Gott (Allah) die Seele geschaffen und ihr seinen Geist eingehaucht. Er kontrolliert die Seele und keine Seele kann ohne seine Erlaubnis sterben; ebenso kann er jeden Tod verhindern. Ob man das, was die Seele ist, manifestiert oder ob man es versteckt - man wird demgemäß zur Rechenschaft gezogen.
Im nächsten unterscheidet sich die Aussage zu anderen Sichtweisen: Die Seele würde die Menschen oft zu Gemeinheiten anstacheln - und es sei allein Gottes Gnade zu verdanken, wenn sie Gutes tut: das bedeutet, dass Gutes-tun kein eigener, menschlicher Verdienst ist. Erfolgreich sei derjenige, der seine Seele reinigt; versagt habe derjenige, der bestechlich gewesen ist . Der höchste Entwicklungsstand der Seele sei ewiger Frieden - sie geht in den Garten des Einen Höchsten ein und kehrt nicht zurück.

Die Frage von Wiedergeburt ist hierbei seit Jahrhunderten strittig, wobei auch nicht ganz klar ist, welche Glaubensrichtung von Reinkarnation spricht und welche von Wiederauferstehung. Bei Wiederauferstehung ist von einem Energiekörper die Rede, während bei Reinkarnation ein irdischer Körper gemeint ist.

Es gibt verschiedene Ansichten über die Mission einer Seele:
  • einfach nur Erfahrungen sammeln in den weltlichen Formen, mit der Polarität
  • das Transzendieren von zurückgelassenen Energieformen, nicht aufgelösten Mustern
  • das was mit Eintritt in diese Welt "vergessen" wurde, wieder zu erinnern
  • die Erkennntis (Realisierung, Verwirklichung) ihrer Göttlichkeit in Form
  • Eins-werden mit dem Göttlichen: bewusst innerhalb dieser Welt bevor dies im Tod geschieht
  • Eins-werden mit dem Absoluten: Auflösung der Individualität der Seele
  • zurückzukehren, um andern Seelen zu helfen

Die Seele existiert in Einheit mit dem schöpferisch Göttlichen. Als solche hat sie eine sogenannte Blaupause von dem, was von ihren einzigartigen Möglichkeiten in Form kommen kann in diesem Leben, in diesen Umständen. Sie kreiert unmittelbar Lebensform und -Umstände.

Innerhalb der menschlichen Form geschieht dies umso unmittelbarer, je weniger Ego vorhanden ist. Menschen, die so leben, bejahen und akzeptieren jeden Impuls der von der Seele kommt und folgen der Umsetzung im Leben. Dies zeigt sich in einer Persönlichkeit, die wenig mit persönlicher Willenskraft agiert und kaum nach dem Muster Anziehung/Ablehnung funktioniert.

Diese Menschen haben eine Leichtigkeit und anmutige Ergebenheit in ihrer Ausstrahlung. Sie leben in einer natürlichen Offenheit und Begeisterungsfähigkeit fürs Leben, ohne großartig Partei zu ergreifen. Durch diese Unmittelbarkeit fühlt sich der Mensch erfüllt und verkörpert die Seele größtmöglich innerhalb seiner Form.

Die Seele, das "Hohe Selbst", bietet der menschlichen Form ständig diese Impulse an. In dieser Interaktion mit der Form gibt es die Möglichkeit, diese Impulse abzulehnen und sich einen abgegrenzten, eigenen, persönlichen Raum zu schaffen. Je mehr die Impulse abgelehnt werden, desto mehr Sicherheit und Komfort mag der menschliche Anteil erleben, aber desto abgetrennter und unerfüllter erlebt er sich.

Die Unmittelbarkeit des Seins geht verloren und wird durch "Ver-mittler" ersetzt: Muster, Kommunikationswerkzeuge, Ego-Strukturen, die das wiedergeben, was erwünscht ist oder nicht. Der Seele bleibt dann für die Kreation nur noch das indirekte Mittel: nämlich Umstände zu kreieren, die die Glaubenssätze und Konsequenzen der Wahl aufzeigen. Auf diese Weise erleben wir dann das Leben als schicksalhaft oder benutzen Konzepte von Lebensgesetzen, um wieder in die Nähe der ursprünglichen Schöpfung zu kommen, eins zu sein mit der schöpferischen Seele.

Schließlich helfen uns eine Vielzahl von Methoden und Coachings dabei zu lernen unsere Realität zu erschaffen. Aus Sicht des Allerhöchsten ist dies ein ständiger Umweg, der zur Verkörperung eines Egos, einer Identität, führt statt zur Verkörperung dessen was wir wirklich sind.

Daher wird gelehrt, diesen Umweg sein zu lassen und die Unmittelbarkeit der Seele, des Göttlichen, wirken zu lassen statt sich ständig selbst neu zu erschaffen. Das erfordert einen ganz anderen Fokus als vorher, nämlich dem Ursprünglichen so wenig wie möglich an Eigenvorstellungen in den Weg zu stellen.

Akzeptanz - ebenso wie Loslassen oder Meditation - ist ein Mittel, um sein Bewusstsein auf das Ursprüngliche zu richten - aber nur so lange, bis man sozusagen in dem Fahrstrom wieder angekommen ist. Von da an ist Akzeptanz keine Methode mehr sondern der Rahmen in dem man lebt (genauso wie die Gravitationskraft der Erde, die man zunächst unbewusst erfährt, dann über sie lernt, sie begreift und schließlich wieder "vergisst".

Der kürzeste Weg Einheit zu verwirklichen und zu verkörpern ist im Grunde, sich über die Schöpfung im Klaren zu werden: vom Immateriellen zu immer spezifischer Form. Dann gelangt man zu der Erkenntnis, dass man nicht von der Person, vom Ego aus das Selbst verändern kann, sondern nur sich direkt so weit wie möglich dem ursprünglichen schöpferischen Strom annähern kann. Es bedeutet, statt immer neuen aufregenden Angeboten hinterher zu jagen, auf die inspirierenden Impulse des eigenen Seins zu lauschen und ihnen unmittelbar bejahend zu folgen.

Die Aufgabe ist, nichts hinzuzufügen, sondern wegzulassen.

Die Schwingung zu erhöhen und dem Aufstieg bzw. dem Leben zu dienen bedeutet dann, der Seele und ihrer Qualität, ihren Impulsen, so weit wie möglich, Raum in sich selbst zu geben.

Während Fachleute sich mit dem Wort "Seele" teilweise schwer tun, ist das im Volk nicht so. Folgende Redewendungen zeugen davon:

  • Die Seele baumeln lassen
  • Sie sind ein Herz und eine Seele
  • Er/Sie ist eine Seele von Mensch
  • Glückseligkeit
  • Seelenfrieden - Friedensseele
  • Seelen-Klempner
  • Dem Teufel seine Seele verkaufen

Zum Schluss noch ein paar Weisheiten:

Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag.
(Wilhelm von Humboldt)

Das tiefste und erhabenste Gefühl, dessen wir fähig sind,
ist das Erlebnis des Mystischen. Aus ihm allein keimt wahre Wissenschaft.
Wem dieses Gefühl fremd ist, wer sich nicht mehr wundern
und in Ehrfurcht verlieren kann, der ist seelisch bereits tot.
(Albert Einstein)

Es gibt einen Funken in der Seele, der nicht erschaffen und unerschaffbar ist.
(Meister Eckart)

Wenn du das Geheimnis der Seele durch eine Spende unterstützen möchtest:

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Vergelt’s Gott!

Credits:

Definition von https://lexikon.stangl.eu/16459/seele

Text von https://secret-wiki.de/

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